Für Kant ist die Kausalität nicht eine Eigenschaft der Welt, sondern 'eine Form der Anschauung' (Kategorie), unter der wir die Welt begreifen können. Er formuliert das Kausalgesetz: "Alles was geschieht, setzt etwas voraus, woraus es nach einer Regel folgt."
In der klassischen Physik gilt : Ist der Zustand eines
abgeschlossenen Systems in einem Zeitpunkt vollständig bekannt, so
kann man den Zustand des Systems in jedem früheren oder späteren
Zeitpunkt berechnen (Determinismus).
"Wir müssen also den gegenwärtigen Zustand des Universums als
Folge eines früheren Zustandes ansehen und als Ursache des
Zustandes, der danach kommt. Eine Intelligenz, die in einem
gegebenen Augenblick alle Kräfte kennte, mit denen die Welt begabt
ist, und die gegenwärtige Lage der Gebilde, die sie
zusammensetzen, und die überdies umfassend genug wäre, diese
Kenntnisse der Analyse zu unterwerfen, würde in der gleichen
Formel die Bewegungen der größten Himmelskörper und die des
leichtesten Atoms einbegreifen. Nichts wäre für sie ungewiß,
Zukunft und Vergangenheit lägen klar vor ihren Augen."
(Pierre Simon Laplace; französischer Astronom und Mathematiker1749-1827)
"Der mathematische Ausdruck dieses Kausalbegriffs ist die
Darstellung des Naturgeschehens durch Differentialgleichungen,
welche den zeitlichen Differentialquotienten der Größen, die den
Zustand eines Dinges charakterisieren, durch diese Größen selbst
ausdrücken: Der Zustand selbst determiniert von Augenblick zu
Augenblick selbst seine zeitliche Veränderung. ...wir wüßten nicht
zu sagen, welchen konkreten Zweck der Weltschöpfer...zu erreichen
gedachte. Hätte man Leibniz diese Frage vorgelegt, so würde er
wohl geantwortet haben : Die Zwecke Gottes sind höherer Art; Gott
braucht nicht die Welt um eines Nutzens willen, sondern er will,
daß sie vollkommen sei. Die Vollkommenheit einer Welt...besteht
aber darin, daß sie mit dem einfachsten, für den Geist
durchsichtigsten Gesetz den größten Reichtum an Erscheinungen
zusammenfaßt; sie besteht darin, daß eine solche Welt die größte
geistige Schönheit besitzt."
(Carl Friedrich von Weizsäcker in: Naturgesetz und Theodizee; Thodizee (gr.): Versuch, die Allmacht und Güte Gottes mit den Übeln der Welt in Einklang zu bringen. Leibniz bezeichnete die Welt als die beste der möglichen Welten.)
Nach der klassischen Physik geht man davon aus, daß die Einwirkung
der Meßapparatur auf die am Objekt zu messende Größe durch
hinreichende Verfeinerung der Meßmethoden beliebig klein gemacht
und unter Berücksichtigung des Meßfehlers ein exakter Wert dieser
Größe angegeben werden kann. Der vom Beobachter (Subjekt) am
Objekt durchgeführte Meßprozeß hat keinen prinzipiellen Einfluß
auf das Ergebnis der Messung einer Größe am Objekt und den Ablauf
des physikalischen Vorgangs.
"Die übliche Auffassung, daß die Energie des Lichtes
kontinuierlich über den durchstrahlten Raum verteilt sei, findet
bei dem Versuch, die lichtelektrischen Erscheinungen zu erklären,
besonders große Schwierigkeiten."
(Einstein in seiner Arbeit "Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt" von 1905, für die er 1921 den Nobelpreis erhielt.)
"Der Gedanke, daß ein in einem Strahl ausgesetztes Elektron aus
freiem Entschluß den Augenblick und die Richtung wählt, in der
es fortspringen will, ist mir unerträglich.
Wenn schon, dann möchte ich lieber Schuster oder gar
Angestellter in einer Spielbank sein als Physiker."
(Einstein)
"In den letzten Jahren haben wir erkannt, daß Elektronen in
manchen Situationen sinnvollerweise, ja vielleicht
notwendigerweise, als Wellen und nicht als Teilchen betrachtet
werden sollten, und Begriffe wie Beugung, Brechung, Reflexion und
Dispersion zu ihrer Beschreibung anzuwenden sind".
(C.Davisson; Nobelpreis 1937)
"Wenn mir Einstein ein Radiotelegramm schickt, er habe
nun die Teilchennatur des Lichtes endgültig bewiesen, so kommt
das Telegramm nur an, weil das Licht eine Welle ist."
(Niels Bohr, Nobelpreis 1922)
"...Einstein...sagte etwa, daß die Wellen nur dazu daseien, um
den korpuskularen Lichtquanten den Weg zu weisen, und er sprach in
diesem Sinne von einem 'Gespensterfeld'. Dieses bestimmt die
Wahrscheinlichkeit dafür, daß ein Lichtquant, der Träger von
Energie und Impuls, einen bestimmten Weg einschlägt; dem Felde
selbst aber gehört keine Energie und kein Impuls zu."
(Max Born zur stochastischen Deutung 1926; Nobelpreis 1954)
"Die Quantenmechanik ist sehr achtunggebietend. Aber eine innere
Stimme sagt mir, daß das noch nicht der wahre Jakob ist. Die
Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns
kaum näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß der Alte nicht
würfelt."
(Einstein 1926 gegen die stochastische Deutung)
"Den Rest meines Lebens möchte ich damit
zubringen, darüber nachzudenken, was Licht ist."
(Einstein)
"Wenn es bei dieser verdammten Quantenspringerei bleiben soll, so
bedaure ich, mich mit der Quantentheorie überhaupt befaßt zu
haben".
(Erwin Schrödinger 1926 gegen die stochastische Deutung; begründete 1926 mit vier Artikeln in den Annalen der Physik' die Quantenmechanik bzw. deren Formalismus; Nobelpreis 1933 zusammen mit Paul.A.M.Dirac)
Entgegen allen rückschrittlichen
Bemühungen ... bin ich gewiß, daß
der statistische Charakter der Psi-Funktion und damit der
Naturgesetze ... den Stil der Gesetze wenigstens für einige
Jahrhunderte bestimmen wird ... Von einem Weg zurück zu träumen,
zurück zum klassischen Stil von Newton-Maxwell...scheint mir
hoffnungslos, abwegig ..."
(Wolfgang Pauli 1952; Nobelpreis 1945)
"Wer über die Quantentheorie nicht entsetzt ist,
der hat sie nicht verstanden."
(Niels Bohr; Nobelpreis 1922)
"Es ist falsch zu denken, es wäre Aufgabe der Physik
herauszufinden, wie die Natur beschaffen ist. Aufgabe ist vielmehr,
herauszufinden, was wir über die Natur sagen können."
(Niels Bohr; Nobelpreis 1922)
"Newton thought that light was made up of particles, but then it
was discovered that it behaves like a wave. Later, however (in the
beginning of the twentieth century), it was found that light did
indeed sometimes behave like a particle. Historically, the
electron, for example, was thought to behave like a particle, and
then it was found that in many respects it behaved like a wave. So
it really behaves like neither. Now we have given up. We say: `It
is like neither.'"
(Richard P. Feynman 1963; Nobelpreis 1965)
"Die kantschen Phantastereien moderner bürgerlicher Atomphysiker
führte sie zu Schlußfolgerungen über den
'freien Willen' des
Elektrons, zu Versuchen, die Materie lediglich als eine gewisse
Vereinigung von Wellen zu beschreiben und anderen teuflischen
Kunststückchen!"
(Shdanow, Assistent von Stalin im Zentralkomitee)
"Nicht mehr die objektiven Ereignisse, sondern die
Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten gewisser Ereignisse können
in mathematischen Formeln festgelegt werden. Nicht mehr das
faktische Geschehen selbst, sondern die Möglichkeit zum Geschehen
- die 'Potentia', wenn wir diesen Begriff der Philosophie des
Aristoteles verwenden wollen - ist strengen Naturgesetzen
unterworfen."
(Werner Heisenberg 1958 auf der Gedenkfeier zu Max Plancks 100. Geburtstag)
"Ich erinnere mich an viele Diskussionen mit Bohr,
die bis spät in die Nacht dauerten und fast in Verzweiflung
endeten. Und wenn ich am Ende solcher Diskussionen allein einen
Spaziergang im benachbarten Park unternahm, wiederholte ich immer
und immer wieder die Frage, ob die Natur wirklich so
absurd sein könne, wie sie uns in diesen Atomexperimenten erschien."
(Werner Heisenberg)
"Einstein sagte, die Welt kann nicht so verrückt sein.
Heute wissen wir, die Welt ist so verrückt."
(Daniel M. Greenberger)
"Die Welt ist alles, was der Fall ist."
(Ludwig Wittgenstein)
"Die Welt ist alles, was der Fall ist, und auch alles, was der
Fall sein kann."
(Anton Zeilinger, Quantenphysiker, Uni Wien)
"Die Natur ist wahrscheinlich so."
(Horst Gierhardt, Istanbul 1995)
"Wir dachten immer, wenn wir Eins kennen,
dann kennen wir auch Zwei, denn Eins und Eins sind Zwei.
Jetzt finden wir heraus, daß wir lernen müssen, was und bedeutet.
(Sir Arthur Eddington, engl. Astronom, Physiker, Mathematiker und Philosoph 1882-1944)
"In Dunkel barg Natur ihr Angesicht.
Gott sprach: 'Es werde Newton!' Da ward Licht.
Nicht lange. Denn des Satans heulend 'Ho!
Es werde Einstein!' stellte her den Status quo."
(Sir Arthur Eddington, engl. Astronom, Physiker, Mathematiker und Philosoph 1882-1944)
"Nothing is real."
(John Lennon 1940-1980)