Das Maryland-Experiment



Im Jahre 1976 wurde eine Atomuhr von einer Physikergruppe der Universität von Maryland mit einem Flugzeug auf etwa 10000 m Höhe gebracht und ihr Gang mit einer Atomuhr am Boden verglichen. Die genaue Lage und Geschwindigkeit des Flugzeuges wurde mit einem Radarverfahren während eines vierzehnstündigen Fluges bestimmt. Von der an Bord befindlichen Atomuhr gingen laufend Zeitsignale aus, die mit den Angaben der Atomuhr am Boden verglichen wurden. Die Laufzeit des Zeitsignals wurde dabei natürlich berücksichtigt. Um den Geschwindigkeitseffekt klein zu halten, benutzte man für die Flüge ältere Turboprop-Maschinen, die eine Geschwindigkeit von knapp 500 km/h erreichen. Die relativistischen Zeiteffekte konnten mit einer Genauigkeit von etwa 1% bestätigt werden.

Während der Versuchsdauer von rund 60 Stunden wurde die Uhr im Flugzeug laufend mit den Uhren am Boden verglichen. Vor und nach dem Flug stimmt der Gang der Uhren überein. Während des Fluges geht die Uhr im Flugzeug etwas rascher.

Anhand der genau bekannten Flughöhe und Fluggeschwindigkeit wurden die Zeitabweichungen für den Höheneffekt und den Geschwindigkeitseffekt berechnet. Die Summe der beiden Meßdaten wird hier mit den Ergebnissen der Zeitmessung verglichen. Die Kurve ändert ihre Steigung, weil das Flugzeug allmählich höher steigt.